Krippenmuseum Heide
Fährt man durchs Eisacktal nach Süden, biegt bei Barbian scharf links ab geht es anschliessend kurvenreich aufwärts. Plötzlich öffnet sich das Tal, das hier in den ladinischen Sprach- und Kulturraum übergeht. Man ist in der «Zona artigianale Pontives». Dieser Ort trägt den Namen zu Recht. Lepi, Moroder, Heide, Pema, Perathoner – diese Namen stehen an den Häusern, das Krippenherz schlägt höher, sind das doch alles berühmte Schnitzer und Figurenmacher.
Wir waren im Museum Heide bei der Künstlerfamilie Demetz zu Besuch. Die Eltern Heinrich und Rosa gründeten die Firma. 1980 stellten sie die ersten Ankleidekrippen her; Vater Heinrich schnitzte sie, Mutter Mariarosa hat sie bekleidet. Weiter zur Familie gehört Ivonne die erstgeborene Tochter ausgebildete Bildhauermeisterin; sie hat das Handwerk und die Technik von der Mutter gelernt. Romina ist die Malerin. Nach der Fachhochschule erlernte sie bei ihrer Tante die Fassmalerei. Sie setzte daraufhin neue Impulse in der Bemalung und Ausarbeitung der Krippenfiguren und übernahm alsdann die Malerwerkstatt. Gerald ist der Bildhauer mit umfassender Ausbildung, Bildhauerlehre beim Vater und Diplomabschluss an der Akademie der Bildenden Künste. Seit 2013 ist er im Unternehmen tätig und entwirft Figuren mit realistischer und ausdruckstarker Darstellung.
Es war für uns eine besondere Freude, dass Heinrich Demetz uns durch die Ausstellung führte - auf einer Fläche von 500 m2 sind 40 Meisterwerke internationaler Künstler aus Österreich und Italien ausgestellt. Er erklärte uns die Krippen. Viele davon hat er selbst gebaut, andere sind von allen grossen Krippenbauern. Noch wird das Museum ausgebaut. Besonders spannend war ein Diorama; es war offen und die Technik mit den Spiegeln war zu sehen.
Später durften wir mit Romina auch die Werkstätten und Ateliers besuchen – ein interessanter Blick hinter die Kulissen. Wir konnten so die Entstehung der Figuren im Detail verfolgen.
Nicht zu vergessen ist der Besuch im «Laden». Was das Herz des Krippelers begehrt, hier kann man es kaufen und es gibt vieles zu sehen. Als wir da waren z.B. ein Elefant in der Grösse eines echten Babyelefanten; er war reisefertig und durfte ein paar Tage später nach Spanien in das neue Krippenmuseum reisen. Wer am Kongress von UnFoePrae 2023 teilnimmt wird ihn wohl dort antreffen.
Der Besuch im Heide-Museum ist ein grossartiges Erlebnis. Wenn Sie in Südtirol sind, machen Sie den Umweg, es lohnt sich.
Eugenia Bolli
Weitere Informationen:
Tel. +39 0471 797 397, info@originalheide.com